Entwicklung und Implementierung einer effizienten
und nutzerfreundlichen Modellkette zur
Frühwarnung von urbanen Sturzfluten in Hannover
Projektlaufzeit: 01.05.2022 - 30.04.2025
Eine gefährliche Überraschung
In den vergangenen Jahren ist es in Hannover immer wieder zu Überflutungen durch Starkregenereignisse
gekommen, die zum Teil erhebliche Schäden verursacht haben.
Nach Klimaprognosen ist in Zukunft mit häufigeren und intensiveren Starkregenereignissen zu rechenen. In
Städten führen diese zu einer Überlastung des Kanalsystems, so dass Wasser u. a. in Straßen und auf Plätzen
aufstaut. Solche Ereignisse können zu hohen Schäden an Gebäuden und Infrastruktur führen. Auch ein erhöhter
Eintrag von Mischwasser in die Flüsse und damit eine Verschlechterung der Gewässerqualität schadet
zusätzlich der Umwelt.
Da pluviale (Urban-) Flutereignisse durch sehr kurzfristigen und lokal intensiven Niederschlag entstehen,
ist eine Langzeitvorhersage kaum möglich. Langfristige Schutzmaßnahmen, wie für fluviale (Fluss-)
Hochwasser, sind nur bedingt geeignet, um Schäden zu vermeiden, da sie sich auf exponierte Orte beziehen.
Pluviale Überflutungen können jederzeit und an jedem Ort auftreten. Eine effiziente Kurzfristvorhersage
während solcher Ereignisse ist daher umso wichtiger.
Innovative Überflutungsvorhersage
Es sind in den letzten Jahren viele Anstrengungen unternommen worden, um Vorhersagesysteme für pluviale
Sturzflutereignisse für Stadtgebiete zu entwickeln. Solche Systeme basieren auf Modellen, welche Niederschlag
und Wasserströme im urbanen Raum prognostizieren.
Die große Herausforderung hierbei besteht in der kurzen Zeitspanne zwischen der Entstehung der
Niederschlagsereignisse und der tatsächlichen Überflutung. Daher werden verstärkt Modellierungsmethoden
getestet, die schnelle Ergebnisse ermöglichen, dafür jedoch
weniger Details erfassen. Obwohl verschiedene Ansätze in der wissenschaftlichen Literatur diskutiert werden,
sind solche Systeme noch wenig umgesetzt worden.
In einem vorangegangenen Forschungsprojekt wurde bereits ein Vorhersagemodell entwickelt, bei dem die
Überflutungsvorhersage durch ein künstliches neuronales Netz-Modell (KNN) getroffen wird. Dieses wird mit
Modellergebnissen eines physikalisch basierten Modells trainiert und ermöglicht anschließend sehr schnelle
Vorhersagen von maximalen Überflutungshöhen u. a. auf Straßen und Plätzen.
Ein Blick in das Vorhersagemodell
Ziel des FURBAS Projekts ist es, ein Vorhersagemodell für die gesamte Stadt Hannover zu entwickeln und zur
Anwendung zu bringen. Damit können kommunale Institutionen, wie z.B. Feuerwehreinsatzkräfte, Verkehrsleitung
oder Abwasserbetriebe in ihrer Arbeit unterstützt werden.
Ein wichtiger Aspekt dabei ist die Visualisierung von Ergebnissen und eine hohen Aktualisierungsgeschwindigkeit,
um eine frühzeitige Kommunikation zu ermöglichen.
Eine Kooperation
Institut für technisch-wissenschaftliche Hydrologie GmbH
Leibniz Universität Hannover, Institut für Strömungsmechanik und Umweltphysik im Bauwesen
Landeshauptstadt Hannover,
Stadtentwässerung Hannover
Gefördert durch
Förderkennzeichen: 67DAS224A
Im Förderprogramm "Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel"
Förderschwerpunkt 3 "Kommunale Leuchtturmvorhaben sowie Aufbau von
lokalen und regionalen Kooperationen"